Jofi – Sigmund Freuds treuer Begleiter
Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, ist bis heute eine der faszinierendsten Persönlichkeiten der Psychologie. Seine Theorien über das Unbewusste, die Kindheit und die Traumdeutung revolutionierten das Verständnis der menschlichen Psyche. Doch was viele nicht wissen: An seiner Seite stand ein treuer Gefährte, der seine Arbeit nicht nur beeinflusste, sondern Freud selbst Trost und Sicherheit spendete – Chow-Chow Jofi.
Freud hatte eine lebenslange Liebe zu Tieren, und das ganz besonders zu Hunden. In seinen späteren Jahren, als seine Gesundheit durch eine Krebserkrankung stark beeinträchtigt wurde, gewann die Bindung zu seinen Vierbeinern noch mehr an Bedeutung. Seine Tochter Anna Freud, selbst eine bedeutende Psychoanalytikerin, schenkte ihm 1928 seine erste Chow-Chow-Hündin Lun-Yu, die ihn vom ersten Moment an in ihren Bann zog. Als Lun-Yu einige Jahre später verstarb, trat Jofi in sein Leben, die ihn bis 1937 begleitete.
Freud betrachtete Hunde als hochsensible Wesen, die Emotionen intuitiv wahrnehmen können. Besonders Jofi hatte ein bemerkenswertes Gespür für die Stimmung von Menschen. Sie begleitete Freud täglich in seine Therapiesitzungen und wurde zu einer stillen Beobachterin seiner psychoanalytischen Arbeit.
Freud fiel auf, dass Jofi auf die emotionalen Zustände seiner Patienten reagierte. Waren sie nervös oder angespannt, hielt sie Abstand. Waren sie ruhig und entspannt, legte sie sich in ihre Nähe. Freud nutzte dies als zusätzlichen Anhaltspunkt für seine Analysen und schrieb in Briefen an Freunde und Kollegen ausführlich über die beruhigende Wirkung seines Hundes auf seine Patienten.
Er bemerkte zudem, dass Patienten sich in der Gegenwart von Jofi oft schneller öffneten. Hunde, so glaubte Freud, hätten eine entwaffnende Wirkung auf Menschen – sie schaffen eine Atmosphäre der Sicherheit, des Vertrauens und der bedingungslosen Akzeptanz. Eine Beobachtung, die heute durch zahlreiche wissenschaftliche Studien zur tiergestützten Therapie bestätigt wird.
Besonders faszinierend war Jofis Zeitgefühl: Sie verließ gegen Ende einer Sitzung instinktiv ihren Platz und bewegte sich zur Tür, als hätte sie eine innere Uhr. Freud nutzte dies oft als unauffällige Erinnerung für sich selbst und seine Patienten, dass die Stunde vorüber war.
Freud war überzeugt, dass Hunde eine heilende Wirkung auf den Menschen haben – besonders für Menschen mit Angststörungen, Depressionen oder sozialer Unsicherheit. Er glaubte, dass Hunde ein Spiegel der menschlichen Seele seien und dass ihre Anwesenheit eine unbewusste Kommunikation ermöglichen könne.
Er argumentierte, dass Hunde nicht nur als Begleiter, sondern als emotionale Stützen fungieren und tiefe, intuitive Verbindungen zu ihren Besitzern aufbauen können. Diese Überzeugung ging so weit, dass er Hunden eine besondere Rolle für das menschliche Wohlbefinden zuschrieb – eine These, die erst Jahrzehnte später wissenschaftlich bestätigt wurde. Jofi verstarb im Jahre 1937 und blieb bis dahin treu an seiner Seite.
Heute wird die Wirkung von Hunden in der Psychologie aktiv genutzt – sei es in der tiergestützten Therapie für Kinder mit Autismus, bei der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen oder als Begleiter für Menschen mit Depressionen. Freud hat mit seinen Beobachtungen den Grundstein für ein Verständnis gelegt, das erst viele Jahre später zur breiten Anerkennung führte.
Die Geschichte von Jofi und Freud zeigt eindrucksvoll, welchen unschätzbaren Wert Hunde für unser emotionales Wohlbefinden haben. Sie sind nicht nur treue Begleiter, sondern auch stille Therapeuten, die uns in schwierigen Zeiten Halt geben können, oft ohne dass wir es selbst bemerken 🖤

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Deine Freizeitvagabunden
Als Stille Therapeuten sehe ich unsere Vierbeiner und Lieblinge auch ,der Artikel hat mir sehr gefallen und mich auch zum Nachdenken gebracht. Danke ❤️